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Wieviele Umdrehungen auf wieviele Meter?

Messerwerfen.de Forum: Der Wurf: Wieviele Umdrehungen auf wieviele Meter?
  Von johannes am Donnerstag, den 24. August, 2000 - 16:03:

Hallo
Wieviele Umdrehungen auf we viele Meter?
Ich werfe mit der johns-technik (egal auf wieviel Meter) immer mit 1/2 Umdrehung .
Ist das richtig oder sollte man auf einer größeren entfernung mit 1er oder 2 etc. umdrehungen werfen?
Wieviele Umdrehungen macht euer Messer?


  Von Christian Thiel (Thrower) am Samstag, den 26. August, 2000 - 01:37:

Hallo!
Normalerweise macht man bei grösseren Entfernungen schon mehr Umdrehungen, das Messer fliegt stabiler, wenn es (schneller) rotiert. John selbst macht das auch so.
Mich würde interessieren, wie du das machst, auf verschiedene Entfernungen mit ½ Umdrehung zu werfen. Da muss man ja jedes Mal die Kraft anpassen?


  Von Johannes am Samstag, den 26. August, 2000 - 13:51:

Hallo Christian
Meine Entfernungen sind eigentlich immer nur 3m 3,50 ... höchstens 4m .
Dh. ,das ich es mit der Zeit erlernt hab die Kraft auf die Entfernung anzupassen.
Auf entfernungen von 5,6,7m hab ich noch nie geworfen und könnte es auch nicht mit 1/2 Umdrehung.


  Von Michael am Montag, den 28. August, 2000 - 08:54:

Hallo Johannes,

wer ist John ?

Für mich hat Werfen mit nur 1/2 Drehung nur einen Vorteil:
man kann sich bei Würfen weiter als 3,5m schon mal um
einen halben Meter verschätzen.
Die Fehler-Toleranz (Winkel in der das Messer zum Holz steht,
Optimal 90 Grad) wird aus mathematischen Gründen bei weiteren
Entfernungen immer größer.

Allerdings bezweifle ich, daß irgendjemand ab 4m noch ein
kleineres Ziel als ein Scheunentor trifft. Gerne lasse ich
mich natürlich eines besseren belehren.

(Übrigens, was heißt bei dir "alle Entfernungen", ich schaffe
je nach Messer und Tagesform maximal 6m)

Je weiter der Wurf, desto mehr Kraft und umso ausholendere
Bewegungen sowohl von Arm als auch Körper sind notwendig.
Beides verschlechtert die Treffgenauigkeit erheblich.

Bei weiten Würfen umschließt die Hand den größten Teil der
Messerklinge und rutscht beim Loslassen noch ein Stück über
die Handfläche. Daher kann es durch zuviel oder zuwenig
Handschweiß zu zuviel oder zuwenig Reibung zwischen Metall
und Haut kommen und die Rotation des Messers beeinflussen.

Da das Messer am weitesten fliegt, wenn man das Messer
flach in der Hand hält, wird es zudem kaum gelingen, die
Klinge parallel zur Holzfaserrichtung einschlagen zu lassen.
Gibt Frust, wenn die Messerspitze zwar richtig steht, das
Messer aber wieder herausspringt.

Gewicht, Form und Größe des Messers haben einen größeren
Einfluß auf die Wurftechnik als beim Werfen mit mehreren
Umdrehungen.

Zu Übungszwecken halte ich das Werfen mit nur 1/2 Umdrehung
auf alle Entfernungen für gut, da man ein sehr ausgezeichnetes
Gefühl für die Parameter zur Beeinflussung der Rotation bekommt.

Als Alternative könnte man noch alles mit einer ganzen Umdrehung,
werfen, was die oben genannten Nachteile um ca. 1m nach hinten
verschiebt.

Wenn du allerdings irgendetwas treffen willst (z.B. auf 8m ein
Ziel von Bierdeckelgröße), empfiehlt sich das Werfen mit
angepaßter Umdrehungszahl für bestimmte Entfernungszonen.

Zur "Eineichung" empfehle ich folgendes Verfahren.

Stell erst fest, bei welcher Griffhaltung, Körperbewegung,
Krafteinsatz, Stand (rechter oder Linker Fuß vorne) usw. du die
besten Ergebnisse bei der Treffgenauigkeit erziehlst.
Wähle dabei eine Entfernung zwischen 5 und 6m wenn du mit dem
Griff wirfst, zwischen 4 und 5m wenn du mit der Klinge wirfst
(Grund siehe unten).

Konzentrier dich nur auf das Treffen.

Bei Werfen mit dem Griff:
Suche dann die Entfernung, bei der das Messer bei dieser Wurftechnik
2 Umdrehungen macht und im Holz steckt.
Das wird eine Entfernung zwischen 5 und 6m sein.
Hängt ab von Wurftechnik, persönlicher Kraft und Körpergröße.
(Man kann auch 4m mit 2 Umdrehungen werfen, finde ich aber persönlich
sehr schwierig und fehlerträchtig)

Die Entfernung von 5 bis 6m wird darum gewählt, da man bei näheren
Entfernungen aus Ängstlichkeit meist mit weniger Kraft wirft.
Der Krafteinsatz sollte aber bei allen Entfernungen in etwa gleich sein.
Ist man bei 2 Umdrehungen sicher, fällt es dann leichter bei
1er Umdrehung mit derselben Kraft wie bei 2 Umdrehungen zu werfen.

Wenn du die Bewegung bei 2 Umdrehungen einigermaßen drin hast
(Messer steckt U N D du triffst auch was, immer ganz locker bleiben)
suche die Entfernung, bei der sich das Messer bei genau dieser Wurftechnik
1mal dreht. Das wird entsprechend der Entfernung bei 2 Umdrehungen
ungefähr etwas zwischen 3 und 4m sein.

Wenn das auch drin ist, kennst du die Differenz für genau 1ne Umdrehung.
Damit hast du deine persönliche Entfernungs-Umdrehungstabelle für die optimale
Treffgenauigkeit.

Zwischenentfernungen können dann variiert werden mit den Techniken die
bei "Johns" Wurftechnik notwendig sind und eingeübt wurden.
Am besten variiert man nur die Griffhaltung (länger oder kürzer)
ein wenig, nicht so sehr Kraft oder Körpereinsatz.
Man sollte sich aber immer von den persönlichen Vorlieben leiten lassen.
Alle Tips, auch diese von mir, sollten nur Anregungen sein.
Diejenige Technik ist richtig, mit der man persönlich die
besten Ergebnisse erziehlt.

Hier nun meine persönliche Entfernungstabelle, mit der ich die
optimale Treffgenauigkeit erziele.

Griffhaltung: Hammergriff mit aufgesetzten Daumen, Griff oder
Klinge ziemlich kurz gehalten.
Leicht schlenkerndere Bewegung des Handgelenks (mögen manche garnicht)
Rechter Fuß steht vorne, Messer in der rechten Hand.


Entfernung Umdrehungen
(m)
----------------------------
3 1
4 1 1/2
5 2
6 2 1/2
7 3
8 3 1/2


Wie zu sehen, ist die Differenz für eine Umdrehung genau 2 Meter,
was aber nur reiner Zufall ist.
Die Tabelle gilt bei dieser meiner Wurftechnik für alle Messer von
80 bis ca. 300 Gramm und Längen von 15 bis 35 cm (persönlich getestet)

Da die Fehlertoleranz (siehe oben) bei Zunahme der Umdrehungszahl zunimmt, kann man sich
auch eine zweite Wurftechnik für weitere Entfernungen einüben, um die Zahl der
Umdrehungen zu reduzieren (so dann etwa 8m mit 3 Umdrehungen usw.).


  Von Christian Thiel (Thrower) am Dienstag, den 29. August, 2000 - 22:17:

Hallo Michael!
wer ist John ?
Damit ist John Bailey gemeint, bzw. seine Wurftechnik, zu der es auch ein Video gibt.

Allerdings bezweifle ich, daß irgendjemand ab 4m noch ein kleineres Ziel als ein Scheunentor trifft.
Mit nur einer halben Umdrehung glaube ich das auch nicht...

Bei weiten Würfen umschließt die Hand den größten Teil der Messerklinge und rutscht beim Loslassen noch ein Stück über die Handfläche.
Das ist eine Technik, um die Entfernung zu beeinflussen, wenn man, wie unten Beschrieben, immer mit gleicher Kraft wirft (empfohlen).

kann man sich auch eine zweite Wurftechnik für weitere Entfernungen einüben
Ist nur zu empfehlen, wenn man mit der ersten Technik sehr sicher ist, und oft nicht mal dann, da man sich mit dem Einüben der neuen Bewegung die alte Technik verbaut.

Ich finde deine Methode zum finden der Wurfentfernung ziemlich ausgereift; Man könnte vielleicht noch erwähnen, dass man die Differez zwischen dem Stand bei einer und bei zwei Umdrehungen misst, weil ja der Arm noch über die Füsse hinaus geht beim Wurf und so der Abstand bei nur einer Umdrehung verfälscht wurde.

Zum Schluss nun noch zwei meiner Entfernungen. Sie sind immer von der Spitze hinterer Fuß gemessen, eine Regel, die man beherzigen sollte. Der vordere bewegt sich beim Wurf zu sehr und darf auch beim Stand variieren, der hintere sollte stabil bleiben.
Eine Umdrehung (200g): 3,79m
1½ Umdrehungen (200g): 4,72m
Bei schwereren Messern stehe ich eher weiter hinten.


  Von Michael am Mittwoch, den 30. August, 2000 - 14:31:

Hallo Christian,

durch wirst es nicht glauben,
aber tatsächlich kann ich bei ein und derselben
Entfernung mit verschiedenen Umdrehungen werfen.

So z.B. auf 4m mit
1/2, 1, 1 1/2 und 2

Andere Entfernungen auch, dann aber mit entsprechend mehr
Umdrehungen, z.B. 5m started mit einer Umdrehung.

Die Tabelle die ich vorgestellt habe, nehme ich wenn ich sehr genau treffen
will. Allerdings ist die Rotation (Drehwinkel/Meter) ziemlich klein
und für Anfänger wahrscheinlich nicht geeignet, da sehr genau geworfen werden muß.

Die Entfernungen die du für deine Umdrehungen nimmst, sind etwa die,
die sich bei den meisten bei einer entspannten Wurfweise von selbst
einstellen.

ganz grob etwa

knapp unter 4m: 1ne Umdr.
knapp unter 5m: 1 1/2 Umdr.
knapp unter 6m: 2 Umdr.
usw.

Der Grund warum ich mit so verschiedenen Umdrehungen werfen kann,
ist natürlich viel Übung, aber läßt sich wesentlich darauf zurückführen,
das ich sehr lange mit "Johns" Technik (1/2 Umdrehung so weit wie es geht, bei mir max. 6m)
geworfen habe.

Das Gefühl das man dabei für ein Messer bekommt, ist immens.
Irgendwann ist es dann egal, ob man mit Messern oder Schraubenziehern wirft,
hauptsache das Gerät hat eine Spitze.
Allerdings ist die Treffgenauigkeit wie bereits beschrieben bei weiteren Entfernungen
nicht besonders.

Das Werfen mit genau definierter Umdrehungszahl bei genau definierten Distanzen
ist eine sehr mechanische Bewegung, bei der man nicht unbedingt ein gutes
Gefühl für ein Messer bekommt, aber natürlich vielleicht schneller Erfolge erziehlt
(zumindest für eine bestimmte Entfernung, was vielleicht der Grund ist, das alle immer so
zwischen 4 und 5m werfen).

Wegen der Kombination von Gefühl und eingeübter Mechanik muß ich
daher meine Distanzen nicht auf den Hundertstel Meter (z.B. 4,73m)
genau ausmessen und kann sie auch schätzen.

Entfernung schätzen muß genauso geübt werden wie das Werfen selbst,
aber es genügt dann eine ungefähre Bestimmung mit ca. 1/2 m Toleranz.

Je nachdem ob das Messer zu früh oder zu spät kommt, kann man dann
den Wurf (Rotation) korrigieren.

Die Umdrehungszahl des Messers bei Würfen mit geschätzten Entfernungen
sollte dann niedrig gewählt werden, um die Toleranzweite, bei der das
Messer noch steckt zu erhöhen. (z.B. steckt ein Messer das so geworfen wird,
das es bei genau 5m mit 1ner Umdrehung optimal trifft, auch noch
zwischen ca. 4,75 und 5,25m)

Bei relativ viel Umdrehungen (z.B. 2 Umdr. auf 4,5 bis 5 m) muss ich allerdings auch messen,
allerdings genügt eine Toleranz von ca. 10cm.

Noch ein kurzer Hinweis für die, die Würfe mit wenigen Umdrehungen mal probieren möchten.

Die Messergeometrie muß für weite Würfe mit wenig Umdrehungen geeignet sein.
Da das Messer nicht einfach losgelassen wird, sondern durch die Umschließung der Hand
wie etwa die Kugel in einem Lauf geführt wird (Messer gleitet aus der Hand)
sollte z.B. der Griff sehr glatt, schlank und kantenlos sein.
Außerdem sollte es möglich sein, das Messer soweit zu umfassen, das der
Daumen ungefähr auf dem Schwerpunkt zu liegen kommt.
Dabei muß der Griff (oder Klinge) lang genug sein, um eine gute Führung
zu ermöglichen.

Wird mit der Klinge geworfen, sollte die Klinge so angefasst werden, wie
Messer mit einer scharfen Klinge, d.h. flach (egal ob eine scharfe Klinge da
ist oder nicht). Die Messerklinge sollte in etwa denselben Bedingungen
entsprechen wie der oben beschriebene Messergriff.

Sonderbarerweise lassen sich leichtere Messer besser mit weniger Umdrehungen
werfen als schwere, allerdings verlangt das mehr Gefühl, da wegen des
bereits erwähnten "Klebeeffekts" des Handschweisses die Führung des Messers
erschwert wird.


  Von Christian Thiel (Thrower) am Mittwoch, den 30. August, 2000 - 15:30:

Hallo Michael!
Stimmt, mit weniger Umdrehungen erhöht sich der Toleranzbereich, man muss nicht mehr so genau messen. Ich selbst bin auch vom PinchGrip auf Johns Technik umgestiegen, weil das ganze langsamer und etwas mehr instinktiv abläuft.
Allerdings muss ich hier, wenn ich mir eine Stelle zum werfen gesucht habe, erst ein paar Mal den Griff/Stand korrigieren, bis das Messer richtig steckt. Wie ist das bei dir?
Könntes du den Griff noch mal detailliert erläutern, auf den du dich schon bezogen hast (aus der Hand heraus wie aus einem Lauf...)? Wie genau fasst du an?
Und beim Anfassen an der Klinge: Wirfst du da auch mit der Klinge senkrecht zum Boden? Mir verkrampft sich da der Arm, aber sonst steckt das Messer ja schlecht...

Grüsse
Christian

PS: Hast du auch eine Email-Adresse?


  Von Michael am Montag, den 4. September, 2000 - 08:17:

Hallo Christian,

ich habe erst mal rätseln müssen, was ein Pinch-Grip ist,
aber ich nehme mal an, das ist wenn man die Klinge
zwischen Daumen und Zeigefinger klemmt.

Tatsächlich habe ich bei diesen Griff nur wenig
Kontrolle über die Rotation. Der Griff funktioniert nur
bei genau abgemessener Entfernung. Ich benutze ihn manchmal
bei ca. 3,80m mit 1 1/2, selten bei ca. 4,40m mit 2 oder bei
5,30m mit 2 1/2 Umdrehungen.
Die unterschiedlichen Differenzen kommen durch die unter-
schiedliche Fußstellung zustande(rechter Fuß mal vorne oder
hinten).
Obgleich wohl viele Zirkusartisten so werfen,
treffe ich damit eher schlecht.

Bei deiner Beschreibung der Handstellung für den Griff, den man
bei Messern mit scharfer Klinge benutzt (den nenne ich
jetzt mal "flach") habe ich erst mal ein bißchen schmunzeln
müssen. In der Tat würde ich da auch ein Krampf bekommen,
wenn die scharfe Seite der Klinge nach unten zeigt.
Außerdem funktioniert auf diese Weise nicht der unten
beschriebene "lange Wurf", da der "Führungseffekt" fehlt.

Als Alternative vielleicht die Klinge nach oben zeigen
lassen. Ich werfe allerdings weder auf die eine noch auf die
andere Weise. Die Klingenbreitseite steht bei mir parallel zum Boden.

Natürlich steckt da das Messer nicht so gut, aber man kann
eben nicht alles gleichzeitig haben.

Ich verwende diesen Griff sowieso nur wenn es
nicht anders geht (Messer hat scharfe Klinge), bei "weitem Wurf",
und/oder das Ziel ist geeignet.
Ziel ist z.B. Baumscheibe, Brett aufgestellt mit
Faserrichtung quer oder Pappe.

Den Stand korrigiere ich selten bis nie, nur den Wurf.
Wie oft, hängt von der Tagesform ab und mit welcher Technik
ich werfe. Sehr oft garnicht, meistens 1mal, selten 3mal.
Wenn es mehr ist, gehe ich nach Hause, dann hats an dem
Tag keine Zweck.

Zu den folgenden Erklärungen definiere ich erstmal ein paar
Begriffe:

Rotation: Umdrehung/Länge [Anzahl-Umdrehung/Meter]
kurzer Wurf: Rotation groß (viele Umdrehungen auf bestimmte Distanz)
langer Wurf: Rotation klein (wenige Umdrehungen auf best. Distanz)

Hier also noch mal eine Beschreibung der Griffhaltung für
den sehr laaaaaaaaaaangen Wurf.

Bei Wurf mit der Klinge:

- Klinge "flach" nehmen.

Man kann sie auch nicht "flach" nehmen, allerdings irritiert
oft die Messergeometrie (z.B. Klinge tropfenförmig)

Halten des Messers:

Messer anfassen wie einen Hammer, der Daumen liegt oben auf.

Es muß ziemlich viel "Messerlänge" in der Hand liegen,
der Daumen sollte auf dem Messerschwerpunkt oder etwas
darüber hinaus liegen.

(Man sieht hier gleich das nicht jedes Messer gleich gut
für diese Wurfweise geeignet ist.)

Jetzt der wesentliche Unterschied zu den anderen
Griffhaltungen:

das Messer wird nicht losgelassen
sobald bei der Abwärtsbewegung des Armes der "Loslaspunkt"
erreicht ist, sondern so locker gehalten, daß das
Messer während der Abwärtsbewegung des Armes beginnt aus
der Hand zu rutschen.

Das Messer verläßt die Hand ohne das die Hand geöffnet wird.

Die Kunst ist, das Messer weder zu fest noch zu locker zu
halten.

Körperhaltung:

Die Rotation des Messers wird auch bestimmt durch den Radius
der Wurfbewegung (glücklich, wer einen langen Arm hat)
Je größer der Radius, desto kleiner die Rotation.

Normalerweise ist der Drehpunkt das Schultergelenk.

Der Drehpunkt beim sehr laaaaaaaangen Wurf ist die Hüfte.

D.h. der Arm bewegt sich nicht im Schultergelenk, sondern
mit dem Oberkörper mit (Unterarm ist dabei möglichst wenig
gebeugt). Das geht bei Rechtshändern am besten, wenn der rechte
Fuß vorne steht.

Bei dieser Wurfweise (Kombination von "Halten des Messers"
U N D "Körperhaltung") lassen sich in etwa folgende max. Weiten
erreichen bei denen das Messer noch steckt. Je nach Trainings-
stand, Messer, persönliche Parameter wie Kraft, Körpergröße usw.
gibt es natürlich Abweichungen.

0 Umdrehungen 3m
1/2 Umdrehungen 6m
1ne Umdrehung 8m
1 1/2 Umdrehungen 10m

Wie bereits gesagt, sollte das Ziel aber dabei nicht
kleiner sein als ein Scheunentor.

Gute Treffer sind noch möglich bei ca. 50 bis 66 Prozent
der oben dargestellten Maximalweiten, z.B 4m mit 1/2 Umdrehung,
oder 6,5m mit 1 1/2 Umdrehungen ("Halten des Messers" wie
oben beschrieben, Drehpunkt Schultergelenk).

Tatsächlich ist diese Art des Werfens diametral anders
als die Methode, bei der man für definierte Entfernungen
eine bestimmte Umdrehungszahl des Messers nimmt, wobei
die Wurfhaltung, -Stellung, -Kraft usw. niemals variiert.

Für einen Anfänger halte ich sie daher nicht geeignet,
da sie viel Feinmotorik und Körpergefühl verlangt, welches sich
ja erst entwickeln muß.

Allerdings kann dies für den Fortgeschrittenen eine Trainingsmethode
sein, eine bessere Kontrolle über das Messer zu bekommen.

Eine Variation der Entfernung bei bestimmter Umdrehungszahl sollte erst
erfolgen, sobald man seinen "Standarwurf" (z.B. 1 Umdr. bei ca. 3,50m)
voll beherrscht und sicher (auch blind) wiederholen kann.

Der "Standardwurf" ist dabei die Basis, die auch ein Fortgeschrittener
zu Trainingszwecken immer wieder üben sollte.


  Von Alleswerfer am Freitag, den 10. November, 2000 - 13:45:

Hallo Leute
Also ich werfe meistens mit einer ganzen Drehung, bei 'nem Beil geht das anders auch schlecht, aber auch die messer kriege ich so am besten in's Holz.
Aber ich arbeite im Moment immer erfolgreicher an einer Technik die ich UHWOD (<Unter-Hand-Wurf-Ohne-Drehung) nenne.
Es ist schwierig zu erklären aber wenn ich Christian meine Fotos schicke lege ich 'ne Erklärung bei, O.K.?
V.S.B.W.


  Von Robert am Montag, den 23. April, 2001 - 22:23:

Moin,

wie löse ich das Problem, dass ich nie so genau mitkriege wieviele Umdrehungen das Messer jetzt gemacht hat. Ich habe da zumindest manchmal meine Probleme mit.

Bis dann
Robert


  Von Anonym am Freitag, den 15. Oktober, 2004 - 01:54:

ich wüsste gern,wie man das messer wirft.kann mir wer vll.ein paar tips geben?wie muss man es halten und werfen...-vielen dank!


  Von thrower am Freitag, den 15. Oktober, 2004 - 18:19:

www.messerwerfen.de


  Von stonczky am Donnerstag, den 10. März, 2005 - 14:10:

hey leute! wie wirft man das messer,am besten,wenn es sich gar nicht drehen soll(gerader wurf)? und wie übe ich das am besten? ich habe bis jetzt niemanden gefunden,der mir das richtig beantworten konnte...dass es funktioniert, weiß ich,aber wie.


  Von Michael am Donnerstag, den 10. März, 2005 - 16:45:

Hi stonczky,

es gibt einige Möglichkeiten.
Allen gemeinsam ist, dass sie

1. nicht sehr gut funktionieren was Zielgenauigkeit
betrifft.

2. viel schwieriger zu lernen sind als Würfe mit Rotation.

3. es der jeweiligen Technik speziell angepasster Wurfgeräte bedarf
damit es einigermaßen funktioniert.

Ich empfehle sie nicht für Anfänger oder für Wettbewerbe.
Allerdings haben sie einen gewissen Spassfaktor.

Hier einige Möglichkeiten:

------------------------------
Unterhandwurf:

Messer flach auf die Hand legen (Handfläche nach oben) und so werfen
wie man eine Bowling-Kugel wirft (auch Körperhaltung und ausholen zum
Schwung beachten).
Die Hand muss sehr steif sein, aber nicht verkrampft.
Der Zeigefinger liegt zur Führung
unten an der Klinge etwas über dem Messerschwerpunkt.


Bei genügend Übung kann es bis zu Entfernungen von 5m
ohne Drehung werfen. Weiter geht auch, ich empfehle
allerdings von 6-8m mit halber Drehung, 8-12m mit ganzer
Umdrehung zu werfen.

Benötigt wird ein langes (min 30cm) und schweres (min 280g)
Messer ohne Ecken und Kanten (z.B. ohne Parierstange).

-------------------------------
Überhandwürfe:

Hier kann man für Messer die Techniken übernehmen,
die für Shuriken angewendet werden.

Falls du englisch kannst schau mal bei
http://www.secrets-of-shuriken.com.au/index1.htm

Eine Beschreibung dieser Technik für Messer
findest du auch bei
http://www.throwzini.com/past_newsletters.html
issue 71 und 72.
Siehe dazu auch issue 58 bis 62 für halbe Umdrehungen
(halbe Umdrehungen sind eine gute Vorübung für
die "Shuriken-Technik)

-------------------------------
spezielle Messer:
Weiter Möglichkeiten sind spezielle Messer wie z.B.
http://www.messerwerfen.de/flyingknife.html
oder
http://www.axtwerfen.de/Thr_A_Spanishdart__DEUT.htm

ps: Ich bin gegen den Erfinder dieses Messers in einigen
Wettbewerben angetreten und habe ihn sowohl in Treffgenauigkeit
sowie erreichter Distanz (>12m) mit Rotationstechnik immer geschlagen.

Ein Dart-ähnliches Messer siehst du bei
http://www.axtwerfen.de/Thr_A_Handquarrel__DEUT.htm

Man kann auch einen langen Stoffstreifen am Messergriff
befestigen und einen Unterhandwurf machen (s. oben)

Gruß Michael


  Von Christian Thiel (Thrower) am Donnerstag, den 10. März, 2005 - 16:46:

Hallo Stonczky, Messer ohne Drehung zu werfen ist sehr schwer, fast unmöglich, und erfordert sehr viel Übung (außer natürlich mit dem FlyingKnife). Aber hier ist ein englischer Artikel über eine Wurftechnik ohne Drehung.


  Von stonczky am Donnerstag, den 10. März, 2005 - 21:20:

dank euch für die guten tips! werd die sachen gleich anfangen zu trainieren.
gruß stonczky


  Von Erich Magic am Freitag, den 27. Oktober, 2006 - 19:03:

Puh ihr macht das aber Wissenschaftlich.Ich werfe und treffe,welche Technick,keine Ahnung.Fange jetz 7Jahre nach meinem Unfall,seitdem Querschnitt wieder an.Mein Wurfarm ist auch kaputt seitdem,habe 6 Jahre gebraucht um ihn wieder soweit zu kriegen.Mit Fußtechnik und Körper is nicht.Stehe frontal zum Ziel mache 80 Prozent mit dem Arm 1Umdrehung und ich Treffe,das Messer solte aber nicht leichter als 200 Gramm sein sonst hab ich nicht genug Kraft. Das geht auch mit dem Beil und E-Rolli wenn ich auf das Ziel zu fahre.


  Von Palkovits P am Mittwoch, den 26. Dezember, 2007 - 19:45:

ich hab mir das jetzt alles durchgelesen und irgendwie blick ich da ned durch , sry ^^

messer am griff / messer an der klinge halten - macht das soviel unterschied? und wenn ja, welchen genau? ^^
is da dann auch ne verschiebung? hohe, kurze distanz? O:

und was is den jetzt " perfekt" ?
auf weite distanzen schöne umdrehungen?

oder sollt man doch lieber vermeiden? O:


http://www.throwzini.com/no-spin-technique.html
der typ da scheint ja ganz glücklich zu sein ? o.o

übrigens... ich kanns jetzt ned selbst testen, draußen is saukalt und anfänger bin ich auch^^


  Von Michael_Pahl am Mittwoch, den 26. Dezember, 2007 - 21:11:

Hallo Palkovits,

so ganz verstehe ich deine Fragen nicht, irgendwie
unklar definiert was genau du wissen willst.

Außerdem glaube ich nicht, dass du wirklich alles gelesen
hast, sonst wären deine Fragen beantwortet.

Aber mal ein kurzer Versuch der Erklärung.

Würfe ohne Rotation sind schwierig zu lernen und sind sehr ungenau, haben
wenig Dampf drauf und benötigen für diesem Wurfstil angepasste Messer.
Wer's lernen will, viel Spaß und vor allem Geduld.

Ob du ein Messer am Griff oder an der Klinge hältst, hängt ab
a. von der Distanz von der du wirfst
b. wo du es überhaupt vernünftig halten kannst
(z.B. zu scharfe Klinge oder Griff mit vielen Ecken und Kanten)
c. von deinem persönlichen Geschmack und/oder Wurfstil

zu a.
Allgemein:
Nehmen wir an, du hast überhaupt keine Ahnung vom Messerwerfen.

Wenn du ein Messer am Griff nimmst und einfach mal loswirfst ohne dich
groß zu kümmern wie es aus der Hand geht, wird es sich unweigerlich
anfangen zu drehen.
Irgendwann wird die Spitze des Messers nach vorne zeigen (nach der ersten
vollen Umdrehung). Stände da jetzt zufällig ein Holzbrett, würde es steckenbleiben.
Wirfst du immer gleich, wäre das natürlich immer bei derselben Entfernung der Fall.
Jetzt musst du bloß noch 'rausfinden, welche Entfernung das ist, dann könntest du
schon ein bißchen Messerwerfen, vorausgesetzt du kriegst den Wurf immer gleich
hin, was für die meisten schon ein wenig Übung bedarf.

Nehmen wir mal an, die Entfernung für diesen Wurf wäre für eine
volle Umdrehung 3,50m (gleichbedeutend mit Messer von Griff geworfen)
und es steht kein Holzbrett da und das Messer fliegt weiter.
Dann dreht es natürlich noch 'ne Umdrehung und irgendwann ist die
Spitze wieder vorne.
Das wäre dann die zweite Entfernung, die du mit immer demselben Wurf
schon werfen könntest (mit 2 vollen Umdrehungen).

Nehmen wir mal an, diese zweite Entfernung wäre so ungefähr 5,50m.

Jetzt bist du glücklich weil du schon aus 2 verschiedenen Entfernungen werfen kannst.
Blöderweise ist aber dein Garten nicht lang genug für 5,50m und bei genau 3,50m steht
das Blumenbeet deiner Mutter, in das du nicht treten darfst.

WAS TUN???

Du kannst jetzt lernen, den Wurf zu variieren um sagen wir mal von 4,50m werfen zu
können, was dein Garten gerade noch so hergäbe.
Leider bedarf die Anpassung des Wurfes (wie geht das Messer aus der Hand) noch
einigen Wissens wie das überhaupt anzustellen ist und auch noch einiger Übung.

Gerade jetzt kommen deine Freunde vorbei die schon gehört haben dass du Messerwerfen
kannst und fordern eine Vorführung.

Dir rinnt der Schweiß in den Nacken weil du auf keinen Fall zugeben willst, dass es
noch nicht soweit her ist mit deiner Kunst.

Aber zum Glück bist du gut in Mathe und stellst folgende Überlegung an:
a) 1ne Umdrehung bei 3,50,
b) 2 Umdrehungen bei 5,50m

---> das wären für 4,50m dann 1ne und noch 'ne halbe Umdrehung.

Also stellst du dich bei 4,50m hin, fasst das Messer jetzt an der Klinge statt am
Griff und wirfst so wie immer.
Zing geht das Messer ins Holz und das AAAH und OOOH deiner Freunde läßt dir
das Gesicht vor Stolz rot anschwellen.

Sollte sich das Messer von der Klinge nicht werfen lassen weil z.B. zu scharf
oder zu kantig oder du findest das irgendwie nicht cool, wirst du in den sauren
Apfel beissen müssen und lernen, wie man den Wurf anpasst.
So ist es gleichmaßen möglich, 4,50m entweder mit 1ner oder 2 Umdrehungen
zu werfen, beides ist aber schwieriger als mit 1 1/2 Umdrehungen, da du dazu
einige Verrenkungen anstellen mußt.

Daher ist es immer am besten, für jeden Entfernungsbereich die am geeigneste
Umdrehungszahl (und damit Griff- oder Klingenhaltung) zu wählen.

Gruß Michael


  Von Palkovits P am Mittwoch, den 26. Dezember, 2007 - 23:30:

ob dus glaubst oder nicht, ich hab mir alles durchgelesen *g*

an dem punkt da hats dann "klick" gemacht:
---> das wären für 4,50m dann 1ne und noch 'ne halbe Umdrehung.

Also stellst du dich bei 4,50m hin, fasst das Messer jetzt an der Klinge statt am
Griff und wirfst so wie immer.


ich denk halt manchmal kompliziert, aber danke, jetzt kenn ich mich aus :D